Anwendung von Tiefenkameras im Film
Die Tiefenkameras bieten viele Vorteile für Filmproduktion und Nachbearbeitung. Am weitesten ist dabei derzeit die Lytro Cinema, welche preislich aber noch nicht ansatzweise auf dem Konsumentenmarkt angekommen sind. Sie ist derzeit höchstens für Produktionen mit hohem Budget denkbar, anders als die Foto-Lichtfeldkameras von Lytro, welche mittlerweile einigermaßen bezahlbar geworden sind.
Der erste große Vorteil ist, dass der Fokus, also die Schärfe des Bildes, auch im Nachhinein festgelegt werden kann. Das heißt zum einen, dass bei der Produktion, oder für Fotografen im Moment des Auslösens, nicht auf die Schärfe geachtet werden muss, sodass den Dingen, auf die es ankommt, mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden kann.
Der zweite Vorteil ist, dass die gesamte Greenscreen-Technik obsolet wird. Bilder lassen sich mit Tiefenkameras einfach anhand der Tiefeninformation freistellen, sodass der Hintergrund auch ohne Chroma-Grün ausgeblendet oder ersetzt werden kann.
Ein weiterer Vorzug ist die Möglichkeit zur nachträglichen Manipulation der Position der Kamera im Raum. So lässt sich aus einer Stativaufnahme zum Beispiel eine leichte Kamerafahrt mit korrekter Parallaxe generieren.
Der letzte und vielleicht tiefgreifendste Vorteil, um den eine Lichtfeldkamera die Nachbearbeitung bereichern kann, ist die Erweiterung der Möglichkeiten für VFX-Artists. So lassen sich zum Beispiel digital neue Lichtquellen wie zum Beispiel Explosionen hinzufügen, welche dann korrekte Schatten werfen und man kann diese damit auf der tatsächlichen Szene realistisch abbilden.